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Japanische Messer – scharfe Helfer aus Fernost

Sushi – Präzisionsarbeit mit einem japanischen Messer. Foto: Maria / stock adobe

Lange Zeit kamen in vielen Küchen hauptsächlich schwere europäische Messer zum Einsatz. Sie schneiden gut, liegen fest in der Hand und sind oft etwas grober gebaut.

Doch immer mehr Menschen greifen heute zu japanischen Messern. Diese sind meist leichter, schärfer und erlauben besonders genaue Schnitte – etwas, das nicht nur Profi-Köche zu schätzen wissen.

Ein japanisches Messer ist nicht einfach irgendein Werkzeug. Es ist das Ergebnis einer alten Handwerkskunst, bei der es auf jedes Detail ankommt. Wer einmal mit einem richtig scharfen japanischen Messer geschnitten hat, merkt schnell den Unterschied – ob beim Gemüse, Fisch oder Fleisch.

Was ein japanisches Messer besonders macht

Dünne Klinge, klare Schnitte

Japanische Messer sind meist schlanker als westliche Modelle. Dadurch gleiten sie leichter durchs Schneidgut. Vor allem bei feinen Arbeiten, etwa beim Filetieren von Fisch oder feinem Zwiebelwürfeln, merkt man, wie viel Kontrolle man mit einem solchen Messer hat.

Viele japanische Messer haben einen einseitigen Schliff. Das bedeutet, sie sind nur auf einer Seite geschärft. Dadurch wird der Schnitt noch genauer – besonders hilfreich, wenn es auf Präzision ankommt.

Verschiedene Messer für unterschiedliche Aufgaben

In Japan gibt es viele unterschiedliche Messerformen – jedes für einen bestimmten Zweck. Das Santoku ist etwa für Gemüse, Fleisch und Fisch gedacht. Das Gyuto ist vergleichbar mit einem europäischen Kochmesser, aber etwas dünner. Und das Bunka, das eine auffällige schräge Spitze hat, eignet sich gut für Kräuter, kleine Stücke Fleisch oder feine Dekorationen.

Wer öfter kocht, merkt schnell: Ein einziges Messer allein reicht nicht. Mit mehreren japanischen Messern macht Kochen nicht nur mehr Spaß – es wird auch einfacher.

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Das Bunka Messer: klein, aber stark

Das Bunka Messer erkennt man sofort an seiner schrägen Spitze. Diese Form hilft beim genauen Schneiden – zum Beispiel beim Einschneiden von Fischhaut oder beim feinen Garnieren von Tellern. Die gerade Schneide ist gut geeignet für das sogenannte Choppen – also das Schneiden mit senkrechten Bewegungen.

Obwohl das Bunka eher kompakt ist, kann man damit viele Aufgaben in der Küche erledigen. Für alle, die nicht ständig zwischen mehreren Messern wechseln wollen, ist es ein echtes Allround-Talent.

Griff und Klinge: Was zählt im Alltag

Viele japanische Messer, auch das Bunka, haben einen sogenannten Wa-Griff. Er ist meist aus Holz und achteckig oder oval. Manche bevorzugen aber den westlichen Yo-Griff mit Metallverbindung. Beides liegt gut in der Hand – es ist einfach Geschmackssache.

Die Klinge wird meist aus einem besonderen Stahl gefertigt, der lange scharf bleibt. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man viel schneidet – sei es in der Küche zu Hause oder im Restaurant.

Was ist der Unterschied zum Santoku?

Das Santoku ist in vielen Küchen schon ein fester Bestandteil. Es hat eine runde Spitze und ist ideal zum Wiegen und Hacken von Gemüse oder Fleisch. Das Bunka dagegen ist etwas kantiger und erlaubt durch seine schräge Spitze sehr feine Arbeiten.

Wer gerne schnell große Mengen Gemüse schneidet wird das Santoku mögen. Wer dagegen Wert auf präzises Arbeiten legt – zum Beispiel beim Garnieren oder Anrichten – greift eher zum Bunka.

Warum japanische Messer auch bei Profis gut ankommen

In Profiküchen zählt jeder Handgriff. Ein Messer muss gut in der Hand liegen, sauber schneiden und auch bei langen Schichten angenehm zu nutzen sein. Japanische Messer wie das Bunka oder das Gyuto sind dafür ideal – leicht, klar geführt und mit scharfer Klinge.

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Gerade in offenen Küchen, in denen Gäste zusehen, ist das Werkzeug Teil des Auftritts. Ein schön verarbeitetes Messer aus Japan ist da nicht nur praktisch, sondern sieht auch gut aus.

Pflege von japanischen Messern

Japanische Messer sind zwar scharf und schön – aber sie brauchen auch etwas Pflege. Sie sollten nie in die Spülmaschine. Am besten werden sie mit der Hand gespült und gleich abgetrocknet. Falls die Klinge aus Kohlenstoffstahl besteht, kann sie rosten, sobald sie nass liegen bleibt.

Schärfen nicht vergessen

Auch das beste Messer wird mit der Zeit stumpf. Japanische Messer schärft man am besten mit einem Wasserstein. Ein einfacher Wetzstahl, wie er oft bei europäischen Messern genutzt wird, passt hier nicht. Wer sein Messer regelmäßig nachschärft hat lange Freude daran.

Fazit: Japanische Messer machen das Kochen feiner

Ob für Hobbyköche oder Profis – japanische Messer bringen mehr Genauigkeit in die Küche. Sie sind schärfer, leichter und erlauben ein anderes Arbeiten als viele westliche Messer. Besonders das Bunka ist ein guter Alltagshelfer für feine Schnitte und kleine Aufgaben. Wer gern und oft kocht sollte über die Anschaffung eines japanischen Messers nachdenken. Es ist mehr als nur ein Schneidewerkzeug – es ist ein Stück Handwerkskunst, das die Arbeit in der Küche spürbar erleichtern kann.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).